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Interview mit Trainer Stefan Fröhlich

🎤 „Wir müssen den Kopf nicht in den Sand stecken!“ 🎤
 
Fußball-Oberligist FC Oberlausitz Neugersdorf überwintert auf einem Abstiegsplatz.
Warum keine Panik ausbricht, erklärt Trainer Stefan Fröhlich.
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▶ Herr Fröhlich, Ihre Mannschaft steht nach 15 absolvierten Partien und nur fünf Niederlagen auf einem Abstiegsplatz. Wie schätzen Sie die Situation nach knapp der Hälfte der Saison ein?
- Wir haben fünfmal 0:0 gespielt. Wenn wir etwas torgefährlicher wären, hätten wir zwei, drei davon gewinnen können und stünden jetzt in der Tabelle viel besser da. Der Tabellenneunte Wernigerode hat ja nur drei Punkte mehr. Dann wären alle viel zufriedener mit der Bilanz.
 
▶ Die Torbilanz mit nur elf geschossenen Treffern zeigt ja auch die größte Baustelle deutlich auf. Worauf führen Sie die magere Ausbeute zurück?
- Wir hatten mit Toni Orosz, Tom Keil und Kevin Bönisch ja drei Spieler im Kader, die in der vergangenen Saison zusammen über 20 Tore erzielt hatten Orosz und Keil sind uns die komplette Hinrunde ausgefallen, Bönisch nach seiner schweren Verletzung die letzten sechs, sieben Spiele. Das war für uns nicht zu kompensieren.
 
▶ Wie steht es um diese Spieler? Werden das quasi die Neuzugänge in der Winterpause?
- Wir hoffen schon ein Stück darauf. Bei Toni Orosz war eine Verletzung lange falsch diagnostiziert und behandelt worden. Jetzt schreitet der Heilungsprozess langsam voran. Tom Keil wird nach seiner Knieverletzung jetzt wieder ins Training einsteigen. Und Kevin Bönisch wurde nach seiner schweren Kopfverletzung in Halle bei einem Spezialisten operiert. Auch da hoffen wir, dass er im Januar langsam wieder beginnen kann.
 
▶ Lösen sich damit die Offensivprobleme Ihrer Mannschaft?
- Jeder, der mal Fußball gespielt hat, weiß, dass man da keine Wunderdinge erwarten kann. Nach so langwierigen Verletzungen braucht es dann eine gewisse Anlaufzeit, bis die Spieler wieder an ihr ursprüngliches Niveau herankommen. Wir werden uns deshalb auch den Transfermarkt genau anschauen, ob wir Offensivspieler finden, die uns sofort verstärken können. Es muss für uns aber auch machbar sein.
 
▶ Haben Sie als Folge dieser Ausfälle die Mannschaft auch taktisch anders, eher defensiv, eingestellt – nach dem Motto: Lieber den einen Punkt mitnehmen?
- Ja. Uns blieb da nicht viel anderes übrig: Versuchen, kompakt zu stehen, und den Gegner mit ein paar Nadelstichen daran erinnern, dass er auch aufpassen muss und vorsichtig agieren sollte. Wir hatten aber eben in vielen Spielen, auch in den 0:0-Spielen, nicht allzu viele große Torchancen.
 
▶ Auf der anderen Seite scheint es ja in den meisten Spielen gelungen zu sein, die taktische Disziplin hochzuhalten. Ihr Team hat immer wieder nur sehr wenig zugelassen.
- Die Mannschaft zieht gut mit, ich kann mich da nicht beschweren. Auch wenn die Ergebnisse ausgeblieben sind. Wir haben ein gutes Gefühl für die Rückrunde, weil die Spieler unseren Weg mitgehen und wir an der einen oder anderen Stellschraube noch drehen können.
 
▶ Gibt es Spieler, die positiv überrascht haben?
- Ja, zum Beispiel Niklas Herrmann, der ja eigentlich noch ein A-Juniorenspieler ist. Den hatte ich im Training immer wieder mit eingebaut, dann zu Spielen mitgenommen, wo er erst Kurzeinsätze hatte und am Ende auch zwei Einsätze von Anfang an. Jetzt haben wir ihn in den Oberligakader mit aufgenommen.
 
▶ Auch als Zeichen an die anderen jungen Spieler im Verein, dass die Tür offen steht?
- Das muss man wirklich positiv erwähnen. Auch die Spieler, die im vergangenen Jahr noch bei den A-Junioren gespielt haben, ziehen ordentlich mit und sind nicht über die Maßen enttäuscht, wenn sie vielleicht noch nicht so viel Spielzeit haben. Da gibt es kaum einen Abfall. Solange man das Gefühl hat, dass alle Spieler mitziehen, dass es eine Entwicklung gibt, kann man auch hoffnungsvoll in die Rückrunde gehen, muss den Kopf nicht in den Sand stecken.
 
▶ Sicherlich werden alle gebraucht, auch weil der Terminkalender in der Rückrunde sehr voll sein wird. Sind die Nachholespiele schon angesetzt?
- Ja, zu Ostern, zwei binnen 48 Stunden. Da wollen wir noch erreichen, dass wir ein wenig mehr Pause zwischen den Spielen bekommen. Aber wir werden kaum ein freies Wochenende finden, zumal wir ja auch noch im Pokal sind und dort gute Chancen auf die nächste Runde haben. Und auch, ob wir wie geplant am 29. Januar mit einem Heimspiel gegen Freital in die Rückrunde einsteigen können, steht ja gerade bei uns im Januar oder Februar erfahrungsgemäß in den Sternen. Am Ende werden uns vielleicht auch Spiele unter der Woche drohen.
 
▶ Steht der Vorbereitungsplan? Wie Bischofswerda in die Türkei zum Trainingslager werden Sie ja nicht fahren können, oder?
- Wir fahren ins Tschechische, nach Hermanice. Der Betreiber dort räumt immer schön die Kunstrasenplätze, wir haben dort ein schönes Gelände. Der Verein fährt schon viele Jahre dorthin, wir haben da gute Bedingungen.
 
▶ Viel Pause wird bis dahin vermutlich nicht sein.
- Nein. Wir steigen am 3. Januar wieder ins Training ein. Und die Spieler erhalten vom mir für die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr ein paar Aufgaben, sodass sie nicht bei Null anfangen und schon ein paar Läufe in den Beinen haben. Dann sind Vorbereitungsspiele gegen Bischofswerda am 7. Januar (Ort steht noch nicht fest), gegen die Cottbuser U19 am 14. Januar zu Hause und im Trainingslager gegen die U23 von Slovan Liberec geplant.
 
▶ Die Hallensaison lassen Sie angesichts der kurzen Vorbereitungsspanne in diesem Jahr aus?
- Wir sind am 8. Januar in Bernstadt dabei, werden es in diesem Jahr aber bei diesem einen Turnier belassen.

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